FAQ - Häufig gestellte Fragen
Warum wurde eine über 70 Jahre alte Marke verändert?
Seit den 90er Jahren – lange vor der allgemeinen Gender-Debatte – wurde der Name „Woche der Brüderlichkeit“ im DKR und den Gesellschaften kontrovers diskutiert. Nachdem die ersten Versuche einer Namensänderung nicht gelangen, hat die Mitgliederversammlung am 18. Juni 2023 den Beschluss gefasst, den Namen aufzugeben. Der Begriff „Brüderlichkeit“ ist in größer werdenden Kreisen der Gesellschaft nicht mehr anschlussfähig.
Diesem Beschluss lief die mehrjährige Arbeit der von Vorstand und Mitgliederversammlung beauftragten AG Kommunikationskonzept, kurz „KokoAG“, mit einer externen Beratung voraus. Dieser AG gehörten mehrheitlich Mitglieder aus den örtlichen GCJZs an.
Was genau wurde verändert?
Der Name „Woche der Brüderlichkeit“ entfällt. Er wird durch die Formulierung „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ abgelöst. Dabei werden das christliche und jüdische Kalenderjahr benannt, z. B.: „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2024 – 5784/5785“. Zukünftig soll das Jahresthema stärker in den Fokus gestellt werden.
Wer hat über die Namensänderung entschieden?
Die Mitgliederversammlung des DKR bei ihrer Jahrestagung am 18. Juni 2023 in Bonn. Von den 114 anwesenden Stimmberechtigten stimmten 93 dem Initiativantrag der durch die Mitgliederversammlung und Vorstand berufenen KokoAG zu, 13 stimmten mit Nein, 8 enthielten sich.
Ist die Namensänderung für alle GCJZs verpflichtend?
Die Änderung ist für den Deutschen Koordinierungsrat verpflichtend, die Gesellschaften sind eingeladen, sich anzuschließen. Sie sind frei, ihre bisherige Praxis fortzusetzen.
Die Woche der Brüderlichkeit wurde immer am ersten Märzwochenende eröffnet. Was und wann wird zukünftig eröffnet?
An dem Termin ändert sich grundsätzlich nichts. Statt einer „Woche“ wird nun die christlich-jüdische Zusammenarbeit für das laufende Kalenderjahr eröffnet. Was zunächst ungewohnt erscheint, ist gängige Praxis, z. Bsp. das „Europäische Jahr der Kompetenzen“, das am 9. Mai 2023 begann.
Warum verabschiedet man sich in einer Wertegemeinschaft wie der GCJZ/DKR von einem werte-orientierten Namen ("Brüderlichkeit") zugunsten eines "werte-losen", funktionsorientiertem Namen ("Jahr")?
Eher im Gegenteil. Der neue Name stellt ausdrücklich die geschwisterliche jüdisch-christliche Zusammenarbeit in den Gesellschaften in den Vordergrund, deren Wert – gerade in dieser Zeit – unschätzbar wertvoll ist. Nicht nur – wie Spötter schon sagten – für eine Woche, sondern das ganze Jahr über, Jahr für Jahr.
Verleugnet man nicht mit einem Abschied von der "Woche der Brüderlichkeit" ein zentrales, über viele Jahrzehnte gewachsenes „Herzstück“ christlich-jüdischer Identität in unseren Reihen?
De facto haben sich die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit schon länger und aus guten Gründen von diesem „Herzstück“ verabschiedet. Eine Aktionswoche, wie sie 1952 zum ersten Mal stattfand, wird in keiner der Gesellschaften mehr durchgeführt. Die Aktivitäten ziehen sich über Wochen und Monate. Insofern entspricht der neue Name viel eher der Praxis vor Ort.
Gibt man mit der Verabschiedung der "Woche der Brüderlichkeit" nicht ein seit Jahrzehnten bewährtes, in Politik, Gesellschaft, Kirche und Kultur bekanntes und mit großem Ansehen verbundenes Erfolgsmodell auf?
Das „Erfolgsmodell“ war zuletzt nicht mehr die Eröffnung einer Aktionswoche, die den Namen „Woche der Brüderlichkeit“ trug, sondern die zentrale Veranstaltung anlässlich der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille. Daran wird sich nichts ändern.